Besser gesagt Himbeerblättertee mit Datteln. Das Geheimrezept für eine entspannte Geburt? Ich habe mir jedenfalls vor ein paar Wochen 1 kg Datteln gekauft und mit Ende der 37. SSW begann ich jeweils eine Tasse Himbeerblättertee zu trinken und sechs Datteln am Tag zu essen. Eine nette kleine Bereicherung, da ich das süße Brot aus der Wüste wirklich sehr gerne mag. Ein willkommenes Dessert nach einer schmackhaften Mahlzeit oder einfach zwischendurch zum Naschen. Und wenn es nicht helfen sollte, hatte ich eine süße Zeit damit.
Beckenendlage
In der 36. SSW stand nochmal ein Ultraschall an, um zu sehen, wie das Kleine mittlerweile gewachsen ist und wo das Köpfchen ist. Als die Ärztin auf den Monitor schaute, meinte sie, wir hätten immer noch einen kleinen Buddha im Bauch. Schneidersitz und Kopf nach oben. Beckenendlage. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Im weiteren Umkreis gab es kein Krankenhaus, das eine natürliche Geburt bei Beckenendlage bei Erstgebärenden durchführt. Die Ärztin sprach bereits von einem geplanten Kaiserschnitt 14 Tage vor ET und ich hoffte jede Nacht, dass sich das Kleine noch drehen wird. Und sagt man nicht im Buddhismus, dass alles vergänglich sei?
Also weiter warten und hoffen, dass unser kleiner Buddha sich noch drehen wird.

In der 38. SSW war ich wieder bei der Frauenärztin, um mir neben dem wöchentlichen CTG eine Überweisung zur Geburtsplanung geben zu lassen. Beim Tasten sagte sie nur, dass es sich noch nicht gedreht zu haben schien, denn das Harte da oben an meinen Rippen ist wahrscheinlich der Kopf. Um sicher zu gehen machte sie kurz einen Ultraschall. „Der Kopf liegt doch unten. Dann sind das da oben wohl Ihre Bauchmuskeln.“ Ach wie schön, dann kann ich jetzt ja weiter Tee trinken und Datteln essen!
Hochschwanger schwimmen
In meiner 39. SSW wurde der Badesee saisonal geschlossen, was ich sehr schade fand. Es war morgens immer so schön leer und idyllisch hier draußen, umgeben von Wald und Bergen. Ins Schwimmbad ausweichen möchte ich nicht, zum einen bin ich kein Fan von Schwimmbädern (zu voll und zu warm) und zum anderen vertrage ich Chlor nicht so gut. Aber ich habe die letzten Wochen im Wasser sehr genossen, die Schwerelosigkeit, die Beweglichkeit und die Abkühlung an heißen Sommertagen. Meine Frauenärztin hat sich nach der 35. Woche kein Bild von meinem Muttermund gemacht und laut ihrer Aussage ist das am Ende sowieso nicht mehr wichtig. Da ja oftmals die Frage danach kommt, ob man bis zum Ende schwimmen kann: Ja!
Wichtig ist nur, dass ihr danach schnell aus der nassen Badehose rauskommt, euch gut abtrocknet und aufwärmt. Der Badesee hatte zwischen 17 und 19 Grad, und ich hatte nie Probleme mit Infektionen. Frauen, die zu Blasenentzündungen neigen sollten natürlich noch ein bisschen mehr aufpassen und vielleicht vorher ihre Frauenärztin fragen, ob sie prophylaktisch zum Beispiel das Areal mit Vaseline eincremen können und nach dem kühlen Nass eine aufbauende Creme mit Milchsäurebakterien oder ähnliches benutzen dürfen.

Was tun im Mutterschutz
Glücklicherweise ist es jetzt im September nicht mehr ganz so heiß. Langweilig wird es mir ohne mein Schwimmen trotzdem nicht. In meinem Kopf schwirren so viele Dinge und Ideen rum, die werde ich auch bis zum Ende meines Lebens nicht mehr schaffen. Viele Frauen nutzen diese Zeit auch dafür, noch letzte Dinge für das Baby zu besorgen. Wir sind soweit ganz gut ausgestattet und ich habe eigentlich die ersten 4 Wochen meines Mutterschutzes damit verbracht meinen Fernlehrgang abzuschließen. Aber in den letzten Wochen bis zur Geburt nehme ich mir vor, noch ein wenig zu schreiben, mit Freunden zu telefonieren, spazieren zu gehen, geburtsvorbereitendes Yoga auszuprobieren, zu singen oder einfach mal im Bett liegen zu bleiben und ein gutes Buch zu lesen. Ohne Zeitdruck. Wer weiß, wann dieses Gefühl wieder kommen wird?
Kleines Baby und die Angst vor einer Einleitung
In der 39. SSW war ich wieder bei meiner Frauenärztin, die das Kleine diesmal auch ausgemessen hat. Knapp 2900 Gramm, ein Fliegengewicht. Sehr begeistert war sie nicht, da die Ärztin bei der Geburtsplanung im Krankenhaus fast das gleiche Gewicht schätzte. Unser Kleines hat also in den letzten 2 Wochen nur knapp 100 Gramm zugenommen, wenn man den Schätzungen vertrauen kann. Also musste ich am nächsten Tag ins Krankenhaus, mit Verdacht auf SGA (small for gestational age). Ich machte mir große Sorgen, dass es unserem Baby nicht gut geht und es nicht mehr ausreichend versorgt wird. Und ich machte mir auch Sorgen, dass ich eingeleitet werden muss, obwohl mein Körper und mein Herz noch gar nicht bereit dafür waren. Im Krankenhaus angekommen war ich sehr nervös. Zuerst wurde ein CTG gemacht und dann gings rein zur Ärztin für den Dopplerultraschall. An diesem Tag durfte mein Mann das erste Mal mit dabei sein. Wir haben das kleine Herzchen gemeinsam schlagen gesehen, sowie die Versorgung durch die Nabelschnur und die Plazenta. Alles sah gut aus! Unser Baby ist einfach nur ein zartes Wesen! Mit Erleichterung verließen wir das Krankenhaus.

Warten auf den großen Tag
Am Mittwoch, in der 40. SSW, war ich ein letztes Mal bei meiner Frauenärztin. Das CTG sah top aus, keine einzige Wehe, nix los. Ab Sonntag muss ich alle zwei Tage im Krankenhaus erscheinen. Wir hoffen nun, dass unser kleines Wunderwesen bald das Licht der Welt erblickt.
Bis dahin bleibt uns wohl nur abwarten und Tee trinken…